Palmsonntag

Gedanken am 25.03.2018

Die Stadt:
Stadt Gottes
Feste Burg
und doch
bewohnt von
Verrat
Niedertracht und
Kreuzherstellern.

Der Berg:
Kletterfels
Zion
oder Golgatha
Absturz-
gefährdung.

Der Baum:
In der Mitte
wie damals -
am Anfang der Welt -
Statt Äpfeln
nun Palmzweige.

Die Leute der Stadt:
Alt geworden
Nur ein Kind ist dabei
Alle starren
undurchdringlich
wie eine Mauer
vor den Stadtmauern
aus Stein.

Die Jünger Jesu:
auf der anderen Seite -
fast versteckt
hinter Jesu Rücken -
defensiv:
Hoffentlich geht
alles gut!

Und dann die Kinder:
Überall
Menschen im Kleinformat
bringen Leben hinein
voll in Bewegung
spielen und wuseln
und breiten Tücher aus
Kinder ahnen oft mehr
als die Großen.

Der Esel:
Gott sei Dank
kein Schlachtross
für Kampf und Krieg
Ein Friedenstier
passend
zum Friedensfürst.

Und schließlich Jesus:
Nicht in der Mitte
- da ist ja der Baum,
aus dem man
Kreuze machen kann -
Und Jesus zieht ein
in Richtung Mitte -
in Richtung Kreuz -
Er lässt sich
von Hosianna
und Halleluja
nicht täuschen
Zieht ein -
zieht weiter
in Richtung
auf uns.


Eine Leserin schreibt weiter:


Jesus ...
zieht weiter
in Richtung
auf uns.

Doch er
blickt uns nicht an.
Er schaut
ins Weite -
traurig
enttäuscht:

auch wir
wachen nicht mit ihm -
wir kreisen
um uns selbst,
machen Umwege -
geraten auf Irrwege -
hören nicht Sein Wort,
suchen Auswege ...
stolpern ... fallen .... und
schlafen schließlich
müde ein ...
jeder in seinem Gethsemane ...

und Jesus bittet :
Vater , vergib ihnen!